7 April 2022
Ein Change in Richtung Leistungskultur ist angesagt. Systematisiert geht es in mehreren Gesprächsrunden darum, welche konkreten Verhaltensveränderungen wo erfolgen müssen, damit es im Miteinander offener, mutiger, schneller und kundenorientierter zugeht.
Es geschieht stets das Gleiche, wenn ich ein derartiges Projekt starte, und nicht selten amüsiert es mich im Stillen: Da erzählt man mir im Vertrieb, was sich im Produktmanagement ändern muss, damit man zügiger zu besseren Entscheidungen kommt. In der IT weiß man ganz genau, welche anderen Verhaltensweisen in der Entwicklung an den Tag gelegt werden müssen, damit die Entwicklungsgeschwindigkeit endlich zunimmt. Und im Marketing wird lautstark darüber lamentiert, dass die anderen Businessbereiche einfach nicht verstehen, wie Marketing funktioniert und was da geleistet wird!
Wie schon gesagt: Es ist stets das Gleiche – und es hat fast schon tragikomische Züge:
Ein jeder weiß immer ganz genau, was die anderen anders machen müssen, damit es endlich rundläuft. Wenn Manager über Change sprechen, dann meinen sie in der Regel die anderen!
Es ist so, wie es ist, weil wir es dazu gemacht haben!
Selbst, wenn es ein wenig absolut klingen mag, macht die Haltung dabei den Unterschied: Die besagten Anderen verhalten sich deshalb so, weil wir wollen, dass sie sich so verhalten. Der Fachbereich X schmeißt uns unbrauchbaren Kram über den Zaun, weil wir es so induzieren. Die Business Units nutzen unsere Marketing-Kompetenz nicht, weil wir das durch Schweigen oder Zulassen so wollen. „Verquere Welt“, denken Sie? Sie sind doch nicht schuld daran, dass die sich so verhalten? Diese Meinung ist nicht nur bequem, sondern auch unprofessionell. Wenn wahr ist, was sie beklagen, müssen sie es ändern, und im Zweifelsfall auch sich selbst.
Die Effekte, die Änderungen, die Entwicklungen, die wir als Manager herbeiführen, der „Change-Radius“, den wir bespielen können, ist erheblich größer als der, den wir derzeit nutzen. Er beschränkt sich eben nicht nur auf den eigenen Verantwortungsbereich!
Er reicht auch in die Nachbarsilos, die anderen Business Units hinein und auch in Richtung Vorstand. Warum braucht es externe Berater, damit man sich endlich zu siebt an einen Tisch setzt und offen und ehrlich miteinander bespricht, was man eigentlich erreichen möchte? Und um dann zu Beschlüssen zu kommen, die vor dem Hintergrund dieses „Why“ sinnvoll sind, und das Vereinbarte verbindlich und diszipliniert durchzuziehen?
Wo also Perfomance-Bremsen sind, müssen wir sie lösen, sobald wir sie sehen, unabhängig davon, ob wir am Grund dafür beteiligt sind oder nicht. Dabei gilt es, drei Prinzipien für mehr unternehmerische Performance zu beachten:
Bildquelle: AdobeStock Rawf8
1. Management beyond Ego
Einfach mal den Horizont, der auf den eigenen Verantwortungsbereich begrenzt ist, erweitern und sich fragen: Wie könnte das hier noch viel besser laufen? Was müssten wir miteinander und wie anders machen, um einen echten Unterschied zu bewirken? Um das dann auch zu verwirklichen, ist die Bereitschaft erforderlich, die eigene Komfortzone zu verlassen. Denn eines ist klar: Nur im Diskomfort ist der Erfolg zu finden!
2. Total Ownership
Einfach anpacken und los! Nicht lange konzipieren, überlegen oder taktieren. Wer sollte mit der Absicht, etwas Gutes zu bewirken, miteinander sprechen? Es dürfen maximal sieben bis acht Leute sein, denn wenn die Gruppe größer ist, kann kein gemeinsamer Wille und Geist entwickelt werden.
3. Ergebnisorientierung
Nicht im Klein-Klein verlieren und stets B-A-Denke, nicht A-B-Denke betreiben! Es geht nicht ums Optimieren oder darum, Aktivitäten zu fokussieren, sondern es geht darum, stets das im Auge zu haben, was nachher anders sein soll: Das „B“ muss identifiziert werden, und dann heißt es, sich von da aus rückwärts vorzuarbeiten. Wer wissen will, wie das im Detail funktioniert, kann sich hier ein Whitepaper von mir dazu herunterladen: SECRETS OF EXECUTION® | Bd. 14 STRATEGY + INNOVATION SPEED! Wie Strategien und Innovation erheblich schneller umgesetzt werden
Beherzigt man diese Hinweise, wundert man sich, was alles möglich ist! Und wie schnell! Immer wieder sind Teams und sogar ganze Unternehmensbelegschaften bass erstaunt, was alles geht, wenn man es einfach mal anpackt.
Ihr
Matthias Kolbusa
Wenn Sie mehr Anregungen wie die eben gelesenen suchen, um Ihr Managerjahr 2022 so spannend, befriedigend und damit erfolgreich zu machen, wie Sie es sich wünschen, empfehle ich Ihnen meine gerade erschienenen 55 Management-Inspirationen. Ob Sie diese wochenweise umsetzen oder mehrere Hebel gleichzeitig umlegen: Ich freue mich über jeden Erfahrungsbericht und Ihr Feedback. Viel Erfolg dabei!
MATTHIAS KOLBUSA
55 Management-Inspirationen
Gebundene Ausgabe
Erschienen am 15.12.2021
ISBN 978-3982163918
Preis: EUR 19,90/ Kindle EUR 14,90
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