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Die Macht der Angst

17 March 2022

Wer erfolgreich sein will, muss die Angst besiegen

„Wenn ich ganz ehrlich bin, habe ich mächtig Respekt vor der neuen Position.“

Wer das hört, weiß sofort, dass „mächtig Respekt“ in Wirklichkeit Angst bedeutet und dass „Wenn ich ganz ehrlich bin“ fast schon entschuldigend gemeint ist. Als sei Angst etwas, für das man sich schämen müsste.

In der Tat leben wir in einer paradoxen Welt, in der Mut gehypt wird und Angst verpönt ist. Doch schon John Wayne wusste es besser:

„Mut ist, wenn man Todesangst hat, sich aber trotzdem in den Sattel schwingt.“

Damit sagt er zu Recht, dass es keinen Mut geben kann, ohne vorher Angst zu überwinden.

Genau betrachtet bezieht sich Angst immer auf Dinge, die (noch) nicht da sind. Sie selbst ist real. Das, wovor man Angst hat, ist es nicht. Im Gegensatz dazu ist Furcht etwas ganz Konkretes. „Angst vor Hunden“ ist etwas anderes, als den Bullterrier zu fürchten, der zähnefletschend vor einem steht.

Das mag trivial klingen. Dennoch hilft es, sich das von Zeit zu Zeit bewusst zu machen. Vor vielem, das uns Angst einflößt, müssen wir uns nicht fürchten. Angst mahnt zur Vorsicht und vor allem zur Überlegung. Furcht schaltet diese Überlegung meist aus. Die Urzeit im Hirn wird aktiv und will nur noch wissen, ob wir uns totstellen, weglaufen oder angreifen sollen.

Was Angst so machtvoll macht

Von wenigen Ausnahmen abgesehen, wollen wir Menschen im Leben erfolgreich sein. Manche sind heiß auf den Schleudersitz an der Unternehmensspitze oder möchten mit großen Investitionen ihr eigenes Business starten. Andere haben es sich zum Ziel gesetzt, in Krisengebieten Gutes zu tun, als Testpilot sichere Flugzeuge zu ermöglichen oder im Freiklettern zur europäischen Spitzenklasse zu gehören.


Die Macht der Angst

Bildquelle: AdobeStock XtravaganT

Was Erfolg heißt, definiert jeder für sich selbst. Immer aber bedeutet der Weg zu den jeweiligen Zielen das Überschreiten von etwas, das man schon kann – und trägt damit das Risiko des Scheiterns in sich.

Klar ist, dass Angst als extreme Emotion etwas sehr Machtvolles ist. Dabei geht sie weit über ihre mahnende Funktion hinaus. Denn Angst macht auch Spitzenleistungen möglich, weil sie zu Spitzenanstrengungen treibt. Wer partout nicht scheitern will, wird für den Erfolg alles geben und kann große Ziele erreichen.

Angst als Erfolgsbooster

Diesen Effekt kann man gezielt einsetzen, sowohl bei sich persönlich als auch bei anderen, für die man Führungsverantwortung trägt. Wer selbst einmal erlebt hat, wie sehr Deadlines oder ein konsequenter, aber fairer Chef einen beflügeln können, kennt diese Kraft. Weil Angst aber auch ihre Schattenseiten hat, verhindert ein Vorurteil in vielen Köpfen, dass ihre Wirkung verantwortungsvoll und produktiv eingesetzt wird.

Warum sich bei einer Ausarbeitung, einem komplexen Angebot oder einem Businesskonzept aber mal nicht aus dem Fenster lehnen und mutig mehr als sonst versprechen? Es ist verblüffend, zu welchen Höhenflügen der selbst gemachte Druck befähigen kann.

Jedoch kommt es dabei immer auf die Dosis an, und das ganz besonders, wenn wir Menschen führen. Übertreiben wir den Effekt, ist Lähmung die Folge, meistens in Form von „Safety first“. Jeder tut nur noch, was mit hundertprozentiger Sicherheit klappt. Kein Mensch, kein Mitarbeiter, kein Team übertrifft sich mehr selbst. Und das Einzige, was exzellent wird, ist der Stillstand.

Wer Großes will, muss Großes denken – und vergessen

Wer Großes erreichen will, ganz egal ob 50 Prozent mehr Umsatz oder ein Weltrekord mit dem Wingsuit, muss sich zuerst Großes vorstellen und mental auf sich wirken lassen. Die sich einstellende Angst ist wichtig, um den richtigen Mix aus Vorsicht und Risiko zu finden. Dabei ist es immer der Mut, der die Angst überwindet, während diese die Tollkühnheit verhindert. Denn wer keine Angst hat, rennt jubelnd ins Verderben. Nur wer seine Angst spürt, sie annimmt, sie überwindet und sich besonnen zunutze macht, wird am Ende erfolgreich sein.

All dies brachte Eleanor Roosevelt mit klugen Worten auf den Punkt:

„Mut ist nicht die Abwesenheit von Angst, sondern vielmehr die Erkenntnis, dass etwas anderes wichtiger ist. Die Tapferen leben vielleicht nicht ewig, doch die Vorsichtigen leben überhaupt nicht.“

Ihr

Matthias Kolbusa


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